QR-Station 5

Stillgewässer, Ufersaum

Der Weiher wurde im Jahr 2001/2002 von der Umweltstiftung NatureLife-International mit Unterstützung des Lionsclub Bottwartal und anderer Förderer angelegt. Aus dem zuvor als Ackerfläche genutzten Bereich wurde innerhalb kürzester Zeit nach den Baggerarbeiten und der Flutung des neugestalteten Weihers ein vielgestaltiger Lebensraum. Das Besondere ist der behinderten- und familiengerechte Zugang. Dieser war zusammen mit dem Naturreservat Neckarparadies bei Benningen einer der ersten derartigen Zugänge in der gesamten Region Stuttgart. Natürliche Uferbereiche mit Bäumen und Sträuchern wirken sich auf Gewässer sehr positiv aus. Die Wurzeln leisten einen wichtigen Schutz vor Erosion, Ufergehölze beschatten das Gewässer und regulieren so die Wassertemperatur für die Bewohner von Weihern, Seen, Bächen und Flüssen. Darüber hinaus ist der Pflanzengürtel an Uferböschungen ein besonders vielfältiger Lebensraum am Übergangsbereich zwischen Wasser und Land: Frösche und Kröten sind hier auf Nahrungssuche unterwegs und kommen zur Laichzeit in die Gewässer, Vögel nutzen die Uferzonen und angrenzende Bereiche als Brut-, Nahrungs- und Rastplätze.

Typische Pflanzen

Das Schilf gehört zur Familie der Süßgräser. Bevorzugte Standorte der Pflanzenart sind langsam fließende, bis zu einem Meter tiefe Gewässer, nasse Wiesen und Weiden, Auen und Quellmoore. Ideal sind sonnige bis halbschattige Lagen mit nährstoffreichen Schlamm- und Nassböden. Das starkwüchsige Schilf nimmt in kurzer Zeit riesige Flächen ein und erreicht eine Wuchshöhe von 1,5 bis 4 Metern. Der Stängel ist ein bis zwei Zentimeter dick und die Blätter werden bis zu sechzig Zentimeter lang, sind graugrün bis blaugrün und im Herbst rostbraun. Die Blütezeit ist von Juli bis September. Die Blüten bilden rotbraune Rispen mit glänzenden Ährchen. Das Schilf wirkt wasserklärend: Das stark verzweigte Wurzelsystem filtert Schadstoffe aus Gewässern. Außerdem stabilisiert und befestigt das Schilf Uferbereiche.

Sumpfschwertlilie

Die Kleine Wasserlinse, auch Entengrütze genannt, besiedelt langsam fließende und stehende Gewässer wie Teiche und Tümpel. Sie bildet an der Wasseroberfläche einen dichten Teppich, sodass nur noch wenig Licht ins Gewässer fällt, was andere vorkommende Wasserpflanzen am Wachsen hindert und auch die Wassertemperatur beeinflusst. Unter optimalen Bedingungen kann die Kleine Wasserlinse ihren Bestand innerhalb eines Tages verdoppeln. Die Blätter sind eiförmig mit einem Durchmesser von einem bis acht Millimeter und enthalten luftgefüllte Hohlräume, wodurch sie an der Wasseroberfläche schwimmen können. Jedes Blatt besitzt eine bis zu vier Zentimeter lange Wurzel, welche die Stabilisierung im Wasser und die Nährstoffversorgung gewährleistet. Die Blattoberseite ist wachsartig glänzend. Im Herbst lagert die Kleine Wasserlinse Stärke als Reservestoff ein, danach sinkt sie zum Überwintern auf den Gewässergrund.

Wasserlinsen

Das Schilf gehört zur Familie der Süßgräser. Bevorzugte Standorte der Pflanzenart sind langsam fließende, bis zu einem Meter tiefe Gewässer, nasse Wiesen und Weiden, Auen und Quellmoore. Ideal sind sonnige bis halbschattige Lagen mit nährstoffreichen Schlamm- und Nassböden. Das starkwüchsige Schilf nimmt in kurzer Zeit riesige Flächen ein und erreicht eine Wuchshöhe von 1,5 bis 4 Metern. Der Stängel ist ein bis zwei Zentimeter dick und die Blätter werden bis zu sechzig Zentimeter lang, sind graugrün bis blaugrün und im Herbst rostbraun. Die Blütezeit ist von Juli bis September. Die Blüten bilden rotbraune Rispen mit glänzenden Ährchen. Das Schilf wirkt wasserklärend: Das stark verzweigte Wurzelsystem filtert Schadstoffe aus Gewässern. Außerdem stabilisiert und befestigt das Schilf Uferbereiche.

Schilf

Das Rohr-Glanzgras gehört zur Familie der Süßgräser. Das Unterscheidungsmerkmal zum ähnlichen Schilfrohr ist das silberfarbene Blatthäutchen am Ansatz der Blätter. Das Gras braucht sauerstoffreiche Gewässer und nährstoffreiche Böden. Es mag Sonnenlicht, toleriert Halbschatten und bevorzugt sumpfige Standorte wie Uferzonen von Fließgewässern und Seen. Die Wuchshöhe beträgt 1,20 bis zwei Meter. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli. Die Blüten des Rohr-Glanzgrases sind zehn bis zwanzig Zentimeter lange Rispen mit rötlich-grünen Ährchen. Das bis zu 3,5 Meter tief wurzelnde Gras stabilisiert Uferzonen und Böschungen. Das mit unterirdischen Ausläufern versehene Wurzelsystem sorgt für eine üppige Ausbreitung. Das Rohr-Glanzgras gilt als Energiepflanze mit hohem Biomasseertrag, die zu Pellets verarbeitet werden kann.

Die Gewöhnliche Teichbinse, auch Gewöhnliche Teichsimse genannt, gehört zur Familie der Reetgrasgewächse. Beliebte Standorte der Wildstaude sind Flüsse, Seen und Teiche. Die Pflanzenart liebt Flachwasser und Uferzonen, sonnige bis halbschattige Plätze und braucht ständig feuchte bis nasse Böden, vorzugsweise Schlammboden. Wurzeln verankern die Pflanze im weichen Boden und festigen Uferbereiche. Die Wildstaude ist in der Lage, Schadstoffe aufzunehmen, abzubauen und damit das Wasser natürlich zu reinigen. Sie hat dunkelgrüne, unbelaubte Halme und erreicht eine Wuchshöhe von 1 bis 2,5 Metern. Die Halme wurden früher als Flechtmaterial genutzt. Zwischen Juni und August zeigen sich die unscheinbaren bräunlichen Blüten, die ährenförmig in offenen Rispen angeordnet sind.

Der Breitblättrige Rohrkolben wächst an stehenden und langsam fließenden Gewässern mit einer Wassertiefe von bis zu zwei Metern. Das schimmelresistente Rohrkolbengewächs benötigt feuchte Böden, vorzugsweise schlammig-sandige Lehmböden. Bevorzugte Standorte sind Uferzonen von Seen und Teichen, Wassergräben und Sümpfe. Das weitverzweigte Wurzelsystem der 1 bis 3 Meter hohen Pflanze dient der Uferbefestigung und der Verbesserung der Wasserqualität, indem Schadstoffe aus dem Wasser gefiltert werden. Die langen, schmalen Blätter sind 45 bis 90 Zentimeter lang und bis zu 3 Zentimeter breit. Der stielrunde Stängel ist steil aufrecht. Die Blütezeit dauert von Juni bis August. Der kolbenförmige Gesamtblütenstand besteht aus einem dickeren, rein weiblichen und einem darüber befindlichen dünneren, rein männlichen Teilblütenstand. Bei Fruchtreife wirkt der bis zu zwanzig Zentimeter lange weibliche Kolben plüschartig. Rohrkolbenbestände sind Lebensraum und Brutgebiet seltener Vogelarten wie Teichhuhn oder Teichrohrsänger.

Rohrkolben

Die Sumpfsegge, auch Scharfkantige Segge genannt, ist eine aufrecht wachsende Pflanze, die lange grüne Blätter bildet. Auf der Unterseite sind die Blätter blaugrün und liniert, auf der Oberseite sind sie grün und sehr rau. Die Staude erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,30 Meter und bevorzugt nährstoffreiche, frische und feuchte Böden sowie sonnige bis halbschattige Lagen. Sie wächst auf Feuchtwiesen, in Auenwäldern, an Teichen und entlang von Uferzonen. Die Blütezeit der Sumpfsegge dauert von Mai bis Juli. Der ährenförmige Blütenstand mit kleinen, leicht rötlichen Blüten erreicht Längen bis über dreißig Zentimeter.

Typische Tiere

Der schwarze Wasservogel, der mit ruckartigen Kopfbewegungen auf der Wasseroberfläche unterwegs ist, hat auf der Stirn ein weißes Schild. Der weiß gefärbte Schnabel hat eine rosa Spitze, die Iris ist tiefrot. Das Blässhuhn bewohnt Süßwasser mit guter Ufervegetation, beispielsweise Seen, Teiche und Flüsse und ernährt sich dort von Fischen, Insekten, Weichtieren und Schilf. Die Nahrungssuche erfolgt schwimmend und tauchend. Das Blässhuhn ist ein guter Schwimmer, da es an den Zehen Schwimmlappen hat, die wie ein Paddel funktionieren. Selbst auf den Blättern von Wasserpflanzen können die Tiere laufen: die Schwimmlappen verteilen das Gewicht des Huhns optimal. Die Nachtruhe findet an Land statt, an geschützten Plätzen schlafen die Tiere. Sie verteidigen ihr Revier leidenschaftlich, speziell zur Brutzeit. Die schwimmfähigen Nester werden in den Schilfgürteln gebaut.

Blaesshuhn

Der etwa 30 bis 33 Zentimeter große Vogel wird auch als Teichralle bezeichnet. Die überwiegend schwärzlich-braun-graue Färbung ist nur durch weißliche Flecken an den Flanken und am Unterschwanz sowie einem roten Schnabel und einer roten Stirnplatte sowie einer gelben Schnabelspitze unterbrochen. Teichhühner sind Allesfresser; das Nahrungsspektrum reicht von Sämereien und Früchten über Sumpf- und Wasserpflanzen, Knospen von Weiden und Pappeln, die Spitzen von Gräsern bis hin zu Insekten, deren Larven, kleinen Schnecken und anderem Kleingetier. Teichhühner bauen Nester auf festeren Unterlagen oberhalb des Wasserspiegels; etwa auf Geäst, das in das Wasser ragt oder dort schwimmt, sowie Nester an Land versteckt in der Ufervegetation. Meist werden mehrere Nester errichtet. Eines oder mehrere dienen der Balz. In der Regel gibt es zwei Gelegenester. Für eines entscheidet sich dann das Weibchen; das andere Nest dient als Ruheplatz für die Elternvögel. Neststandorte für die Brut sind auch Seggen, Bulben und Schilfhorste. Zwischen fünf und elf Eiern zählt das Gelege. Die Brutzeit dauert 19 bis 22 Tage. Beide Eltern brüten.

Teichhuhn_jung

Der Körper ist kompakt, die Beine sind kurz und der Schnabel lang und kräftig. Das Gefieder am Rücken und Kopf ist blaugrün, am Bauch rosarot gefärbt. Ein weißer Fleck befindet sich an den beiden Halsseiten sowie an der Kehle. Von der Seite betrachtet ist der Vogel bunt schillernd, von unten gesehen hebt sich der Vogel nur wenig von lehmfarbigen Uferzonen ab und von oben betrachtet verschmilzt das blaugrüne Gefieder gut getarnt mit der Wasseroberfläche. Der Lebensraum des Eisvogels sind ruhig fließende oder stehende Gewässer, die ausreichend Kleinfische bieten wie Teiche, Baggerseen, Bäche und Flüsse. Im Sommer stehen auch Frösche, Kaulquappen und Insekten auf dem Speiseplan. Im Sturzflug taucht der Vogel ins Wasser, in bis zu sechzig Zentimeter Tiefe greift er nach seiner Beute. Paare bilden sich im Frühjahr, gebrütet wird in Brutröhren an steilen Uferböschungen. Die Brutzeit dauert 21 Tage; sechs bis sieben Junge bleiben 23 bis 27 Tage im Nest.

Eisvogel

Die tagaktive Posthornschnecke ist eine Wasserlungenschnecke, deren Lebensraum stehende und langsam fließende, pflanzenreiche Gewässer sind. Die Schnecke besiedelt Flachwasser- und auch tiefere Zonen, zum Luftholen kommt sie an die Wasseroberfläche. Sollte das Gewässer austrocknen, überleben die Tiere in ihrem Gehäuse, das sie mit einer Schleimlamelle verschließen. Das Schneckenhaus ist bis zu 14 Millimeter hoch und 32 Millimeter breit, die Färbung variiert von bräunlich bis grünlich. Die Form ähnelt einer flachen Scheibe mit 4,5 bis 5 flachen Windungen, die gelegentlich leicht eingesenkt sind. Der Körper ist einfarbig dunkelbraun, rotbraun oder graubraun gefärbt. Die Posthornschnecke überwintert im Schlamm am Teichgrund.

Posthornschnecke

Die ungiftigen, bis zu 150 Zentimeter langen Schlangen (Weibchen) gibt es mit komplett schwarzer, rotbrauner, schiefergrauer oder olivfarbener Körperfärbung. An den Flanken befinden sich dunkle Flecken, der Bauch ist weißgrau bis gelblich gemustert. Auf der linken und rechten Seite hinter dem Kopf befindet sich ein halbmondförmiger, heller Fleck. Ringelnattern haben eine Lebenserwartung von rund zwanzig Jahren, sie wachsen ihr ganzes Leben lang, mehrmals im Jahr müssen sie sich häuten. Die Tiere sind sehr gute Schwimmer und halten sich in der Nähe von Gewässern auf; sie besiedeln Ufer von Bächen und Teichen, Auenlandschaften, Moore und Feuchtwiesen. Im Wasser machen sie Jagd auf kleine Fische, Kröten und Frösche. Die Paarung erfolgt im März oder April. Das Weibchen wählt für ihre fünf bis dreißig Eier einen wärmepoduzierenden Ablageort, beispielsweise unter Laub oder Kompost. Dort bleiben die Eier sich selbst überlassen. Nach zwei Monaten schlüpfen die ca. 12 Zentimeter langen Jungen.

Ringelnatter

Der Teichfrosch ist ein Wasserfrosch, der stehende Gewässer mit reicher Vegetation wie Teiche, Weiher, Seen und Tümpel bewohnt. Die Körperfärbung ist gras- bis dunkelgrün, gelegentlich auch braun. Rücken und Flanken sind mit schwarzen Flecken gezeichnet. Dank Schwimmhäuten an den Hinterfüßen bewegen sich die Frösche gekonnt im Wasser. Sie sonnen sich gerne an Uferzonen, droht Gefahr springen die Tiere mit einem großen Satz ins Wasser. Charakteristisch sind ihre lauten Froschkonzerte. Auf dem Speiseplan stehen Insekten, Kleinkrebse, Schnecken, Würmer und Libellenlarven. Die Paarung findet im Wasser statt. Das Weibchen setzt im Wasser Laichballen ab, die aus mehreren hundert Eiern bestehen, das Männchen gibt seinen Samen dazu. Die Eier haften danach an Wasserpflanzen, aus ihnen schlüpfen Kaulquappen. Frösche überwintern im Schlamm von Gewässern oder an geschützten Stellen an Land.

Teichfrosch_rufend_Carola_Huhn

Der acht bis zehn Millimeter lange Wasserläufer hat einen sehr schlanken, dunkelbraun bis schwarz gefärbten Körper. Die mit dichten, wasserabstoßenden, filzähnlichen Härchen bedeckten Beine durchstoßen nicht die Wasseroberfläche, sondern liegen auf dieser auf. Sein Gewicht verteilt der Wasserläufer auf seine langen gespreizten Beine, sodass die Wasseroberflächenspannung ausreicht, um das Tier zu tragen. Wasserläufer leben in kleinen Stillgewässern wie Teichen und Tümpeln und ernähren sich von kleinen Insekten, die ins Wasser gefallen sind. Zappelnde Beute können Wasserläufer sehr gut orten; mit den kurzen Vorderbeinen ergreifen sie ihr Opfer und saugen es aus. Bei Regen halten sich Wasserläufer am schützenden Ufer auf. Paarungszeit ist zwischen Frühling und Frühsommer. Weibchen legen ihre Eier über mehrere Monate an Pflanzen nahe der Uferzone ab.

Wasserlaeufer

Die an naturnahen Uferbereichen von Gewässern vorkommenden Tiere sind ausgezeichnete Schwimmer und Taucher, die lange unter Wasser bleiben können. Am Grund der Gewässer taucht die Wasserspitzmaus nach Nahrung; dabei bleibt ein Mantel aus Luftbläschen im dichten Fell als Kälteschutz hängen. Auf dem Speiseplan stehen Kleinkrebse, Wasserasseln, gelegentlich auch kleine Fische und Frösche. An Land jagt die Spitzmaus nach Insekten, Regenwürmern und Schnecken. Ihre Beute überwältigt sie, indem sie beim Biss giftigen Speichel überträgt, der das Opfer lähmt. Die Tiere graben an Ufern Gänge, damit die Weibchen dort zwischen April und September vier bis acht Junge zur Welt bringen können. Die Tragezeit beträgt zwanzig Tage, pro Jahr sind zwei bis drei Würfe üblich. Nach fünf Wochen werden die Jungen allmählich selbständig. Die Wasserspitzmaus hält keinen Winterschlaf. Sie zählt zu den besonders geschützten Arten.

WasserspitzmausQR5_Wasserspitzmaus_MikeLane45.jpg

QR-Rundgang Bottwartal Übersicht

Das Bottwartal ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Bitte schützen Sie die Natur aktiv, indemfolgende Regeln eingehalten werden:

hinweis-tafel

Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.
Die markierten Wege sind barrierefrei.