QR-Station 18

Waldrand / Hecke

Lebensraum Waldsaum / Hecke

Als verbindendes Landschaftselement zwischen Feld und Wald verfügen Hecken und Feldgehölze über eine besonders große Artenvielfalt. Zwischen Büschen, Gehölzen und Sträuchern schwirren zahlreiche Insekten, die wiederum Nahrungsgrundlage für verschiedene Vogelarten sind. Facettenreich präsentiert sich auch die Pflanzenwelt. In eher trockenen Bereichen dominieren Heckenrosen, Hartriegel, Schlehen und Weißdorn; in feuchteren Gebieten sind es Pfaffenhütchen und verschiedene Weidenarten. Hinzu kommen am Rand von Hecken vielerlei Blumen, Kräuter und Gräser. Wo zwei Lebensräume zusammenkommen, ist die ökologische Vielfalt besonders groß. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Waldrand. Dort finden sich zum einen Tiere und Pflanzen des Waldes und zum anderen die der angrenzenden Landschaften wie etwa Wiesen, Felder, Obstwiesen oder Weinberge. Hinzu kommen solche Arten, die auf solche „Grenzlinien“ spezialisiert sind. Ähnliche Eigenschaften weisen Hecken auf. Eigentlich sind es punktuelle oder langgestreckte Waldränder im Kleinformat.

Typische Tiere

Sein Name ist Programm. Die Rufe der nur etwa 8,3 Gramm schweren und bis zu 12 Zentimeter großen bräunlich-gräulich gefärbten Vögelchen sind eigentlich unverkennbar. Oft sind die Zilpzalp-Rufe an Waldrändern, in Heckenbereichen, in Auegehölzen und Obstwiesen sowie Parks schon Ende Februar / Anfang März als erste Frühlingsboten zu hören. Dann sind die Vögel aus ihren Winterquartieren im südlichen Europa und Nordafrika sowie den Oasen der Sahara und Savannen südlich der Sahara zurückgekehrt. Der Wegzug erfolgt ab Ende September; oft sind Exemplare noch im Oktober und Anfang November zu beobachten. Der Nestbau erfolgt im Gesträuch und Gehölz unweit des Bodens in 15 bis 50 Zentimetern Höhe. Das Nest besteht aus Grashalmen, trockenen Blättern und Moos und wird oft mit Federchen oder ähnlichem feinen Material ausgekleidet. Das Nest besteht aus meist vier bis sechs Eiern; erfolgen Zweitbruten, so sind es meist drei bis fünf Eier. Zwischen zwölf und fünfzehn Tagen dauert die Brutzeit. 14 bis 15 Tage werden die Jungen im Nest gefüttert und nach dem Ausfliegen von den Altvögeln noch zehn bis zwanzig weiter versorgt. Die Nahrung besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Blattläusen, sowie Insekten und deren Larven wie Ameisen, Wanzen, Springschwänzen und Zikaden sowie kleineren Spinnen.

Zilpzalp

Die Amsel ist der häufigste Vogel in Deutschland. Die Körperlänge beträgt bis zu dreißig Zentimeter. Männchen haben ein tiefschwarzes Gefieder, der Schnabel ist leuchtend gelb oder orange. Weibchen sind braun bis braungrau, der Schnabel ist unauffällig braun. Die Vögel besiedeln Laubwälder, Heckenlandschaften, Parkanlagen, Gärten sowie urbane Stadtgebiete und bevorzugen dabei Plätze, die ausreichend Versteckmöglichkeiten im Dickicht bieten. Amseln sind Allesfresser und verzehren zum Beispiel reife Beeren, Regenwürmer, Insekten, Schnecken und Käfer. Amselpaare bleiben monogam über mehrere Jahre zusammen. Ihr Nest bauen sie in niedrigen Bäumen und Büschen sowie auf Mauervorsprüngen. Zwei bis drei Mal im Jahr legt das Weibchen durchschnittlich vier Eier. Die Jungen schlüpfen nach elf bis sechzehn Tagen. Drei bis fünf Wochen nach dem Schlüpfen kann der Nachwuchs selbständig fliegen. In südlichen Gebieten ist die Amsel ein Standvogel, sie verbringt den Winter in ihrem Nistrevier. Je weiter nördlich Amseln leben, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass sie über den Winter in den Süden ziehen.

QR18_Amsel-im-Winter Amselnest_mit_Gelege

Die Mönchsgrasmücke ist ein in Mitteleuropa verbreiteter Singvogel, der in Misch- und Auenwäldern, sowie Parkanlagen und naturnahen Gärten vorkommt. Das Gefieder ist gräulich, der Rücken dunkelgrau und der Bauch olivgrau gefärbt. Die Männchen haben eine schwarze und die Weibchen eine rotbraune Federkappe. Die Vögel ernähren sich von Früchten, Beeren, Nektar, Spinnen sowie Insekten und deren Larven. Ihre Nester bauen sie in Hecken und Gebüschen. Die Brutzeit beträgt zwei Wochen; das Weibchen brütet durchschnittlich fünf Eier aus. Bereits zwei Wochen nach dem Schlüpfen verlassen die Jungvögel das Nest. Mönchsgrasmücken sind Kurz- oder Mittelstreckenzieher, den Winter verbringen sie in Südeuropa oder Nordafrika.

Moenchsgrasmuecke

Der Rotmilan ist ein in seinem Bestand stark gefährdeter Greifvogel, der strukturreiche, landwirtschaftlich genutzte Offenlandschaften in Waldnähe bevorzugt. Der Name des Vogels bezieht sich auf das rötlich-braune Gefieder am Rücken sowie am gegabelten Schwanz. Mit einer Flügelspannweite von 140 Zentimetern fliegt der Rotmilan im Gleitflug über die Felder und späht nach Beute wie Mäusen, Feldhamstern und gelegentlich auch Fischen oder anderen Vögeln. Sein im Durchmesser bis zu einem Meter großes Nest, Horst genannt, baut der Rotmilan hoch oben in Bäumen. Zwei bis vier Eier werden 30 bis 34 Tage ausgebrütet. Das Weibchen und die Küken werden vom Männchen mit Nahrung versorgt. Sechs bis acht Wochen nach dem Schlüpfen verlassen die Jungvögel das Nest. Rotmilan-Paare bleiben viele Jahre zusammen, einzig im Winter trennen sie sich. Die Zugvögel nutzen für ihren Segelflug im Oktober nach Südeuropa, für den sie zwei Wochen benötigen, die Thermik. Nach ihrer Rückkehr ins Brutgebiet im März finden die Paare wieder zusammen.

Rotmilan

Die bis zu 28 Millimeter lange Blaue Holzbiene ist die größte heimische Wildbienenart. Die Tiere sind schwarz gefärbt, haben eine dunkelgraue Behaarung und der Körperbau erinnert an eine Hummel. Die Flügel sind dunkelbraun und haben einen deutlichen Blauschimmer. Holzbienen brauchen warme, sonnige Lagen und besiedeln Flusstäler, Waldränder und Gärten. Auf strukturreichen Streuobstwiesen, in naturnahen Gärten sowie Parkanlagen können die Tiere bei der Suche nach Nahrung beobachtet werden; sie fliegen auf pollenreiche Blüten. Ihre Nester baut die Biene in Altholz. Mit dem starken Kiefer kann sie in abgestorbenes Holz bis zu dreißig Zentimeter tiefe Brutröhren beißen. In der Röhre werden Brutkammern angelegt, in jede Kammer wird ein Ei samt Pollen als Futtervorrat positioniert. Die Larven verzehren den Vorrat, verpuppen sich, schlüpfen im Sommer und befreien sich "fressend" aus der Brutkammer. Den Winter übersteht die Blaue Holzbiene in geschützten Verstecken. Sie zählt zu den besonders geschützten Arten.

Blaue_Holzbiene

Die Blindschleiche ist weder blind noch ist sie eine Schlange, sondern zählt zu den Eidechsen. Anders als Schlangen haben Blindschleichen verschließbare Augenlider. Sie besitzen auch keine Lücke in der Oberlippe: um zu Züngeln, müssen sie das Maul öffnen. Ausgewachsen erreichen die Tiere eine Länge von bis zu fünfzig Zentimetern. Die Oberseite des Körpers glänzt in Bronze- oder Kupfertönen, die Flanken sind dunkel abgesetzt. Blindschleichen haben eine sogenannte Sollbruchstelle am Körper, die es ermöglicht, bei Gefahr den Schwanz abzuwerfen. Dieser wächst nur noch als kurzer, kugeliger Stumpf nach. Blindschleichen sind in sommergrünen Laubwäldern zu Hause. Früh morgens oder am Abend jagen sie nach Raupen, Regenwürmern und Nacktschnecken. Im Sommer gebären die Weibchen etwa zehn vollständig entwickelte Jungtiere. Die Blindschleiche überwintert in Kältestarre in frostsicheren Erdlöchern, oft in Gesellschaft von fünf bis dreißig anderen Artgenossen.

Blindschleiche

Das Eichhörnchen wird zwei bis fünf Jahre alt und wohnt in Nadel-, Laub- und Mischwäldern sowie Parkanlagen und Gärten. Der Rücken ist rotbraun bis braunschwarz, Bauch und Brust sind weiß gefärbt. Im Winter haben die Ohren kleine, nach oben stehende Haarbüschel, auch Pinsel genannt. Die Tiere können vier bis fünf Meter weit springen und sind dank ihrer Krallen sehr gute Kletterer; der buschige Schwanz dient zum Balancieren. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Nüsse, Samen und Beeren. Eichhörnchen sind auch Nesträuber und erbeuten Vogeleier und Jungvögel. Ihre eigenen kugeligen Nester, genannt Kobel, bauen sie aus Zweigen hoch oben in Baumkronen. 38 Tage nach der Paarung bringt das Weibchen zwei bis fünf nackte, blinde Junge zur Welt. Die Mutter versorgt den Nachwuchs drei Monate lang. Eichhörnchen sind Einzelgänger. Die Männchen verschwinden nach der Paarung. Da die Tiere keinen Winterschlaf halten, legen sie in den Sommermonaten Vorräte für die kalte Jahreszeit an.

Eichhoernchen

Typische Pflanzen

Beim Feld-Ahorn handelt es sich um einen mittelgroßen Baum mit einer Höhe von fünf bis fünfzehn Metern und einer Breite von fünf bis zehn Metern. Pro Jahr wächst er etwa 40 bis 45 Zentimeter in die Höhe und kann ein Alter von bis zu 150 Jahren erreichen. Da der Feld-Ahorn auch mehrstämmig wächst, eignet er sich ebenfalls als Hecke. Die Pflanzenart bevorzugt sonnige und halbschattige Standorte. Je nach Jahreszeit ändert sich die Blätterfarbe – von auffallend hellgrün im Frühjahr über mittel- bis dunkelgrün bis hin zu gelb- und orangefarbenem Laub im Herbst. Die Frucht des Feld-Ahorns ist reif im August oder September. Die Flügelfrucht besteht auch zwei Nüsschen, die über zwei waagrechte, gegensätzlich angeordnete Flügel verbunden sind. Mit einer propellerartigen Flugbewegung verbreiten sich die Früchte. Mit trockenen Böden kommt der Baum gut zurecht und mit Blick auf den Klimawandel wächst die Bedeutung des Feld-Ahorns.

Feldahorn_Bluete

Die Hainbuche zählt nicht, wie ihr Name vermuten ließe, zu den Buchengewächsen, sondern zur Familie der Birkengewächse. Es handelt sich um ein robustes Gehölz mit dichtem Blätterbewuchs, der auch als Schutz für brütende Vögel dient. Der Baum wächst pro Jahr zwischen 40 und 60 Zentimeter in die Höhe und kann bis zu 150 Jahre alt werden. Die Hainbuche ist als beliebte Heckenpflanze verbreitet. Die Pflanzenart kommt sowohl mit sonnigen als auch schattigen Standorten zurecht, ist frosthart und verträgt ebenso Hitzeperioden. Die Blätter sind zwischen 2 und 4 Zentimeter breit und 4 bis 10 Zentimeter lang. Die Form ist elliptisch und zum Ende hin zugespitzt. Die Farbe ist frischgrün und im Herbst leuchtend gelb. Die Blätter bleiben lange an den Ästen haften, auch noch über den Herbst hinaus. Charakteristisch sind die Blüten, die nach unten hängen. Weibliche Blüten sind grünlich und rund 3 Zentimeter lang, männliche sind gelblich-buschig und 4 bis 7 Zentimeter lang.

Hainbuche_Fruechte

Die Hunds-Rose, auch Heckenrose genannt, ist eine heimische Wildrose. Die robuste Pflanze ist trocken- und hitzeresistent sowie winterhart. Beliebte Standorte der Hunds-Rose sind Wegränder, Hecken, Böschungen, Waldsäume und Gärten mit trockenen Böden. Das Rosengewächs erreicht eine Wuchshöhe von zwei bis drei Meter und wird etwa drei Meter breit. Die Blätter sind frischgrün, im Herbst färben sie sich gelb und fallen ab. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Charakteristisch für die große, schalenförmige Blüte der Hunds-Rose sind ihr angenehmer Duft und die zartrosa Färbung. Der Durchmesser der Blütenkrone beträgt 3,5 bis 4,5 Zentimeter. Schmetterlinge machen einen Bogen um die Pflanze, andere Insekten hingegen fliegen auf die Blüten. Der stachelige Busch ist ein sicherer Nistplatz für Vögel. Die Früchte der Heckenrose, die rot-glänzenden Hagebutten, sind reich an Vitamin C und für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle während der Wintermonate.

Hundsrose_Hagebutte QR18_Heckenrose-Hutter

Auch wenn die Kornelkirsche nicht mit der Sauerkirsche und auch nicht mit der Süßkirsche verwandt ist, ist die Frucht als säuerliches Wildobst dennoch für den Verzehr geeignet. Der mehrstämmige Baum kann eine Höhe zwischen sechs und acht Metern sowie eine Breite von bis zu acht Metern erreichen. Bis zu hundert Jahre alt kann die Pflanzenart werden und wächst dabei jährlich rund 30 Zentimeter in die Höhe und 25 Zentimeter in die Breite. Die Blätter sind auf der Oberseite glänzend grün und unten heller. Die Form ist eiförmig bis elliptisch. Im Herbst färbt sich das Laub leuchtend orangerot. Bereits Ende Februar, spätestens Anfang März, blüht der Baum. Es bilden sich gelbe, kugelförmige Dolden. Die frühe Blütezeit macht das Gehölz zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Bienen und viele andere Insektenarten. Trockene, heiße Perioden übersteht der Baum ebenso gut wie starken Wind. Neben Eibenholz zählt das Holz der Kornelkirsche zu den härtesten Holzarten Europas.

Kornelkirsche

Namensgebend für den Roten Hartriegel sind sein weinrotes Laub im Herbst sowie die rotgefärbten Triebe in den Wintermonaten. Die Pflanzenart findet ihren Platz in Hecken und Gebüschen, aber auch entlang von Fließgewässern und an Waldrändern. Sonne wie auch Schatten verträgt das robuste Hartriegelgewächs gleichermaßen gut. Das Wachstum beträgt jährlich etwa 20 bis 40 Zentimeter in die Höhe. Insgesamt kann der Rote Hartriegel eine Höhe zwischen drei und fünf Metern sowie eine Breite zwischen drei und vier Metern erreichen. Die Blätter sind 4 bis 10 Zentimeter lang. Die Blütezeit dauert von Mai bis Juni. Honigbienen schätzen die cremeweißen, stark riechenden Blüten ebenso wie viele Wildbienenarten. Vögel lieben die schwarzvioletten Früchte, die im September reif werden. Diese sind für den Menschen allerdings ungenießbar. Das Gehölz ist nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch ein idealer Nistplatz für Vögel.

Roter_Hartriegel QR18_Cornus-sanguinea-Roter-Hartriegel-Wilhelmi-2020

Die Gewöhnliche Hasel gehört zur Familie der Birkengewächse. Zu den bevorzugten Standorten der Pflanze zählen Waldränder, lichte Laubwälder, Hecken und Gebüsche, aber auch an Bachufern fühlt sie sich wohl. Das Birkengewächs kann bis zu achtzig Jahre alt werden, erreicht dabei eine Wuchshöhe von drei bis sieben Metern und wächst am Boden bereits vielstämmig. Die Rinde ist gelb- bis braungrau und glatt. Die Blätter sind frischgrün und rundlich-herzförmig. Im Herbst wird das Laub leuchtend gelb bis gelb-orange. Die männlichen Blüten sind gelbe, bis zu acht Zentimeter lange Kätzchen. Die weiblichen Blüten können an der geschlossenen Zweigknospe anhand der roten, winzigen Narben entdeckt werden. Bei den Früchten des Birkengewächses handelt es sich um essbare Nüsse, die von Kleinsäugern wie Haselmaus und Eichhörnchen verbreitet werden. Die Haselnüsse können auch vom Menschen verzehrt werden.

QR18_Haselnussstrauch QR18_Hasel-Bluete-Hutter-2018-%281%29

Der Eingriffelige Weißdorn gehört zur Familie der Rosengewächse. Die dichte, nahezu undurchdringliche Heckenpflanze hat mit Dornen besetzte Zweige und bietet Vögeln Schutz. Das Rosengewächs toleriert Standorte von sonnig bis schattig, ist überaus robust, winterhart und trocken- sowie hitzeverträglich. Pro Jahr wächst der Eingriffelige Weißdorn um rund 25 Zentimeter und erreicht insgesamt eine Wuchshöhe zwischen zwei und sechs Metern sowie eine Breite von bis zu drei Metern. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün, die Unterseite blassgrün und der Blattrand gezahnt. Im Herbst ist die Färbung des Laubs gelblich-grün. Während der Blütezeit im Mai und Juni kommen die strahlend weißen Blüten mit auffällig roten Staubblättern zum Vorschein. Die tiefroten, länglich geformten Apfelfrüchte der Heckenpflanze sind ab dem Spätsommer reif und dienen als Nahrungsquelle für Vögel.

Eingriffliger_Weissdorn

Das Wald-Weidenröschen wächst am Waldrand, an Uferzonen, Straßenrändern, Gleisböschungen und auf Holzschlagflächen. Die Pflanze schätzt nährstoffreiche Böden und helle Standorte, kommt aber auch mit Trockenperioden und halbschattigen Plätzen gut zurecht. Ihre Wuchshöhe beträgt 50 bis 120 Zentimeter, gelegentlich auch bis zu zwei Meter. Die Blätter sind länglich schmal und laufen am Ende spitz zusammen. In der Blütezeit von Juni bis September zeigt sich das Röschen mit intensiv gefärbten Blüten in rosa bis rosarot. Die einzelne Kelchblüte besteht aus vier Blättern, der Blütenstand ist eine lange, vielblütige Traube. Für Wildbienen ist die Pflanze ein wichtiger Pollenlieferant. Die Frucht des Wald-Weidenröschens ist eine dichtbehaarte bis zu 8 Zentimeter lange Kapsel, in der die Samen stecken. Härchen an den Samen sorgen dafür, dass diese fliegen und so vom Wind verbreitet werden können.

Wald-Weidenroeschen

Das Gewöhnliche Pfaffenhütchen ist ein heimischer Strauch mit hoher Verbreitung. Er besiedelt Auen- und Laubwälder, Waldränder, Gebüsche und Böschungen. Die Wuchshöhe beträgt in der Regel drei bis vier Meter. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die Blüte ist grünlichgelb bis grünlichweiß. Ihr Nektar zieht Ameisen und Fliegen an. Die leuchtend rosa bis roten Früchte des Strauches stehen bei Rotkehlchen und Drosseln ganz oben auf dem Speiseplan. Alle Pflanzenteile enthalten Giftstoffe und sind für den menschlichen Verzehr ungeeignet. Auch wenn diese Giftigkeit bereits den antiken Griechen bewusst war, trägt das Pfaffenhütchen den wissenschaftlichen Gattungsnamen Euonymus, was so viel wie „von gutem Ruf“ bedeutet. Mit der scheinbar harmlosen Bezeichnung wollte man böse Geister irreführen, die hinter der Giftwirkung vermutet wurden.

Pfaffenhuetchen_Fruechte

Das Scharbockskraut gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Es verbreitet sich teppichartig auf feuchten Böden in lichten Wäldern, Gärten, Parks und an Bachsäumen. Die Wuchshöhe beträgt 5 bis 25 Zentimeter. Das Scharbockskraut hat einen langen Stiel mit herzförmigen Blättern, die an den Rändern leicht gesägt sind. Die Blattoberseite ist glänzend grün. Ernten und unbedenklich verzehren kann man die Vitamin C reichen Blätter vor Beginn der Blütezeit. Diese startet Anfang März und dauert bis Ende Mai. Während der Blütezeit steigt der Anteil vom giftigen Protoanemoin in allen Teilen der Pflanze und besonders in der Wurzel. Das Kraut ist dann für Mensch und Tier nicht mehr zum Verzehr geeignet. Die Blüten sind einzeln stehend, cremeweiß bis goldgelb und haben einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Abhängig von der Temperatur öffnen sie sich von 9 bis 17 Uhr.

Scharbockskraut

Die Vogelkirsche zählt zur Familie der Rosengewächse. Der lateinische Begriff avium steht für „Vogel“ und ist ein Hinweis auf die Früchte, die von Vögeln geschätzt werden. Das Gewächs bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kann bis zu hundert Jahre alt werden. Die Wuchshöhe freistehender Exemplare erreicht bis zu zwanzig Meter. Während der Blütezeit im April und Mai präsentiert sich ein schneeweißes Blütenmeer von bis zu einer Million Blüten je Baum. Im Frühjahr ist die Vogel-Kirsche als eine der wichtigsten Nektarquellen ein Paradies für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Die Blüten sitzen auf fünf Zentimeter langen Stielen, haben einen Durchmesser von 2,5 bis 3,5 Zentimeter und sind in Büscheln angeordnet. Im Spätsommer lieben Vögel die schwarz-roten, glänzenden Kirschen. Leuchtend orange bis feuerrot färbt sich das Laub dann im Herbst.

Vogelkirsche

Die Schlehe – auch Schlehdorn oder Schwarzdorn genannt – gehört zur Familie der Rosengewächse. Die sehr anpassungsfähige Pflanze besiedelt vorzugsweise sonnige bis halbschattige Lagen an Waldrändern, Wegen und Felshängen. Pro Jahr wächst die Schlehe 10 bis 30 Zentimeter in die Höhe und erreicht insgesamt eine Wuchshöhe von 150 bis 400 Zentimeter. Die Wuchsbreite liegt bei 200 bis 400 Zentimetern.

Im April erscheinen die weißen Blüten des Schlehdorns noch vor dem Laubaustrieb. Die Blütezeit dauert bis Mai. Zahlreiche Insekten werden vom Blütenmeer und dem sanften Mandelduft angezogen. Die Blüten stecken voller Nektar und sind für viele Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle. Für Vögel ist das dichte Gebüsch ein sicherer Nistplatz. Bei der Frucht der Schlehe handelt es sich um kirschgroße, schwarze Beeren, die herb-sauer und erst nach den ersten Frostnächten genießbar sind.

Schlehe_Frucht

Die Pflanze gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eine der ältesten Obstarten. Der botanische Name Rubus fruticosus bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher Brombeerarten. Allein in Mitteleuropa existieren rund 200 wildwachsende sowie kultivierte Brombeerarten. Die Brombeere besiedelt vorzugsweise sonnige bis halbschattige Lagen an Waldrändern, auf Waldlichtungen und in Gebüschen. Die Früchte benötigen möglichst viel Sonne, um auszureifen. Echte Brombeeren sind Kletterpflanzen mit einer Wuchshöhe zwischen 0,5 und 3 Metern. Die Stängel sind stachelig und verholzen mit der Zeit. Die Blätter sind dunkelgrün und werden im Herbst nicht abgeworfen. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Die Blüten bieten den Bienen ein reiches Angebot an Pollen und Nektar. Von Juli bis Oktober reifen die süß-sauren, vitaminreichen Früchte. Botanisch betrachtet sind die blauschwarzen Früchte keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte.

Brombeere

Der Schwarze Holunder, auch Fliederbeere genannt, wächst im Halbschatten und besiedelt Waldränder, Unterholz, Hecken und Gebüsche. Leicht feuchte Böden sind ideal für ein optimales Pflanzenwachstum. Der Holunderstrauch kann bis zu sieben Meter hoch und bis zu zwanzig Jahre alt werden. Die Rinde ist anfangs braun gefärbt und wird mit zunehmendem Alter graubraun. Die Blütezeit ist zwischen Juni und Juli. Die Blüten sind weiß oder leicht gelblich und fast immer fünfzählig. Die Blätter bleiben oft bis Dezember am Gehölz und verfärben sich nicht. Die Früchte sind mit Vorsicht zu genießen: Alle Pflanzenteile, besonders Blätter und unreife Beeren, sind leicht giftig. Verwendet werden können nur reife Früchte, die gekocht werden. Die violett-schwarzen Beeren reifen im September. Sie sind erbsengroß, saftig und reich an Vitamin C. Für Bienen und Vögel ist der Schwarze Holunder hingegen uneingeschränkt als Nahrungsquelle genießbar.

Schwarzer_Holunder

Die Tag-Lichtnelke, auch Rotes Leimkraut, Rote Waldnelke oder Herrgottsblut genannt, gehört zur Familie der Nelkengewächse. Die Pflanze bevorzugt Wärme, darf aber nicht austrocknen. Zu finden ist die winterharte Tag-Lichtnelke auf kalkreichen, feuchten Wiesen, an Waldrändern und in der Nähe von Bächen. Die Wuchshöhe beträgt zwischen 30 und 90 Zentimetern. Die Blütezeit ist von April bis Oktober. Die fünfblättrigen, auffällig rosaroten und radförmigen Nelkenblüten erreichen einen Durchmesser von 18 bis 25 Millimetern. Die Kapselfrucht des Nelkengewächses beinhaltet mohnartige Samen. Die Pflanze öffnet ihre duftlosen Blüten nur tagsüber. Der Nektar befindet sich tief innerhalb der Blüte, sodass nur Insekten mit langen Rüsseln wie beispielsweise Tagfalter an diesen rankommen. Hummeln beißen ein Loch in die Blütenkelchwand, um an die süße Flüssigkeit zu gelangen.

Rote_Lichtnelke

Die Vogelbeere, auch Eberesche genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und erreicht eine Wuchshöhe von acht bis zwölf Metern, wobei die Wuchsgeschwindigkeit 30 bis 70 Zentimeter pro Jahr beträgt. Die Vogelbeere kann bis zu 150 Jahre alt werden und erreicht mit der Zeit eine Breite von vier bis sechs Metern. Die Blätter sind grün und im Herbst gelb, orange oder feuerrot. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die weißen Blüten sind in breiten und flachen Rispen angeordnet. Von Ende August bis Oktober trägt die Eberesche leuchtend rote Früchte, die sauer bis bitter schmecken und reich an Vitamin C sind. Die Beeren sind Nahrungsquelle für viele Tiere. Größere Mengen davon verursachen bei Menschen leichte Vergiftungserscheinungen. Roh sind die Beeren ungenießbar, da sie Parasorbinsäure enthalten. Vogelbeeren zählen übrigens nicht zu den Beerenarten, sondern zu den Kernobstgewächsen, da die Früchte meistens drei Kerne enthalten.

Vogelbeere

QR-Rundgang Bottwartal Übersicht

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