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Weinbau im Bottwartal

Seit Jahrhunderten prägt der Weinbau die sanften, nach Süden exponierten Keuperhänge im Bottwartal. Die Rebflächen zwischen Steinheim und Beilstein und Umgebung, deren Hänge früher mit Trockenmauern terrassiert waren, wurden in den 1960er Jahren und 1970er Jahren fast vollständig flurbereinigt. Dies hat die Bewirtschaftung der Hanglagen erheblich erleichtert, aber auch zu einem großen Verlust landschaftlicher Vielfalt geführt. So sind die einst kunstvoll aufgeschichteten Trockenmauern, Klingen, Hohlwege und andere Landschaftselemente so wie hier im Bereich des Benning und auch in den anderen Gebieten rund um Harzberg, Wunnenstein, Lichtenberg, Forstberg, Köchersberg, Langhans, Wartkopf und den Seitentälern beseitigt worden. Umso wichtiger ist es, wieder strukturelle Vielfalt in die Weinberge zu bringen. Dies geschieht unter anderem durch vereinzelte Anlage von Lesesteinhaufen, Hecken- und Baumpflanzungen sowie eine möglichst artenreiche Begrünung der Weinberge.

Große Sortenvielfalt

Wurden noch zwischen 1980 und der Jahrtausendwende überwiegend weiße Rebsorten wie Kerner und Riesling sowie der für viele Weintrinker als kräftiger Rosé angesehene Trollinger angebaut, haben mittlerweile ergänzend zu dem seit etlichen Jahren schon traditionellen Lemberger auch zunehmend andere Rebsorten Eingang in die Weinberge gefunden. Dies geht teilweise auf die Klimaerwärmung zurück, womit auch wärmebedürftigere, bislang südländische Rebsorten angepflanzt wurden. Dafür ist aber auch das geänderte Verhalten der Verbraucher ausschlaggebend. Wenn nun Rebsorten aus dem Süden angepflanzt werden, sollte man nicht vergessen, dass letztlich auch der Trollinger einst als „Tirolinger“ aus Südtirol (dort heißt er Vernatsch) um die Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde. Weinbau wurde im Bottwartal traditionell eigentlich immer in Ergänzung zu anderer Landwirtschaft oder auch anderer Erwerbstätigkeit betrieben. Noch heute werden viele Weinberge von Nebenerwerbs-Wengertern und deren Familien bewirtschaftet. Größte Genossenschaft ist die Bottwartalkellerei (Bottwartaler Winzer eG) mit 660 Mitgliedern. Gab es früher mit den VDP-Betrieben Graf Adelmann in Steinheim-Kleinbottwar und dem Schlossgut Hohenbeilstein der Familie Dippon nur zwei private Weinbauvollerwerbsbetriebe, so konnten sich seit etwa 1980 weitere Privatweingüter mit teils ebenfalls überregionalem Renommee etablieren. Dazu gehören u.a. die Weingüter Brucker (Großbottwar), St. Annagarten (Beilstein), Schäfer (Kleinbottwar), Waldbüsser (Kleinbottwar), Forsthof (Kleinbottwar), Strenger (Oberstenfeld). Daneben gibt es eine steigende Zahl von weiteren Direktvermarktern, was ebenfalls zur Professionalisierung der Rebbewirtschaftung und Kellerwirtschaft führt. Stütze des Weinbaus im Bottwartal und damit auch der Landschaftspflege im Wengert sind jedoch nach wie vor die Wengerter-Familien.

Mehr zum heimischen Weinbau unter: https://lvwo.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite

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QR-Rundgang Bottwartal Übersicht

Das Bottwartal ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Bitte schützen Sie die Natur aktiv, indemfolgende Regeln eingehalten werden:

hinweis-tafel

Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.
Die markierten Wege sind barrierefrei.