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Wirtschaft

Natur, Kultur und Wirtschaft im Spannungsfeld

Mit 545.000 Einwohnern und einer sehr hohen Wirtschaftskraft gehört der Kreis Ludwigsburg im Zentrum der Region Stuttgart mit insgesamt 2,8 Millionen Einwohnern zu den wirtschaftsstärksten Regionen in Deutschland und Europa. Die positive Arbeitsmarktsituation, die verkehrsgünstige Lage an den Nord-Süd- und West-Ost-Achsen, die liebliche Landschaft, das breite kulturelle Angebot, die Vielzahl an Universitäten, Hochschulen und anderen überregional bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtungen haben schon seit den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem starken Zuzug von Menschen aus allen Teilen in Deutschland, Europa und darüber hinaus geführt. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde dieser Effekt verstärkt. Höhere Ansprüche an den Wohnraum (mehr Wohnfläche pro Person), sowie der Bedarf an Wohngebieten, Gewerbe- und Industriearealen, Straßen und Wege verschiedenster Art, Sport- und andere Freizeiteinrichtungen ließen die Gemeinden und Städte stark in die Landschaft hineinwachsen. Blickt man heute vom Bening oder einem der anderen Hügel des Bottwartals Richtung Süden, so sind die Siedlungen längst aus Tälern und Mulden herausgewachsen. Dies hat sich auch im Bottwartal im Nordosten des Landkreises Ludwigsburg bemerkbar gemacht. Hatte Großbottwar 1939 noch ca. 3.000 Einwohner, sind es heute (Stand 2021) ca. 8.600 Einwohner. Die Nachfrage nach Wohnungen, Häusern und damit auch Bauland und Gewerbeflächen ist ungebrochen groß. Damit ist die reizvolle Landschaft aus Wäldern, Weinbergen, Wiesen- und Ackerland mit den attraktiven Talräumen von Neckar, Murr und Bottwar und den Zuflüssen einem hohen Druck ausgesetzt. Hinzu kommt vor allem an Wochenenden und Feiertagen ein hohes Aufkommen an Ausflüglern aller Art. Was einerseits für Weinbau, Gastronomie, überhaupt für die Tourismuswirtschaft attraktiv ist, kann nur erhalten werden, wenn auch die vielgestaltige Kulturlandschaft mit ihren Alleinstellungsmerkmalen erhalten bleibt. Es gilt deshalb einen nachhaltigen Weinbau, eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen und zu erhalten und dort wo Natur geschädigt wurde oder beeinträchtigt ist, die ökologische Situation zu verbessern. Ein Beitrag dazu ist das Projekt „Wiederbeweidung mit Wasserbüffeln in der Bottwaraue“, das naturnahes Landschaftsmanagement, die Schaffung vielfältiger Biotopstrukturen, Naturtourismus und Umweltbildung zusammen bringt.

Wirtschaft im Wandel

Waren noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein die Gemeinden und Städte im Bottwartal und der Umgebung von Landwirtschaft, in der viele Menschen arbeiteten, geprägt, so entwickelten sich mit dem Wirtschaftsboom und dem Erstarken von Firmen wie Daimler, Bosch, Porsche und all den Zulieferern (von denen so mancher zuvor kleiner Handwerks- oder Gewerbebetrieb im Bottwartal auch profitierte) Pendler-Kommunen. Viele Menschen fahren seitdem in unterschiedlichste Richtungen zur Arbeit; andere pendeln ein. Neben dem Siedlungsdruck ist der Verkehrsdruck mit unvermindert hohen Zulassungszahlen an Fahrzeugen eine der großen Herausforderungen. Dass nicht noch mehr Landschaft für Straßen und andere Eingriffe in Anspruch genommen wurde, ist nicht nur im Bottwartal das Ergebnis von Bürgerinitiativen. Das Umweltbewusstsein hat zugenommen und viele Menschen – auch Zugezogene – kämpfen um die Bewahrung ihrer angestammten oder selbst gewählten Heimat.

Aussicht_vom_Benning-200524-008-Panoramablick_nach_Sueden

QR-Rundgang Bottwartal Übersicht

Das Bottwartal ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Bitte schützen Sie die Natur aktiv, indemfolgende Regeln eingehalten werden:

hinweis-tafel

Sicherheitshinweis: Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.
Die markierten Wege sind barrierefrei.